Welche Pläne Karsten Scholz hat, der nach 26 Jahren den Posten als 1. Sportwart alpin abgegeben hat
Wieschen, Käuling, Fischzucht. Karsten Scholz kennt sie alle. Die Skiabfahrten am Kreuzberg in der Rhön fuhr der heute 54-Jährige als Kind ungezählte Male herunter. Seit er mit drei Jahren zum ersten Mal auf Skiern stand, ist er dem Sport treu geblieben – und dem Ski-Club „Rhön“ Fulda. Nach 26 Jahren als Vorstandsmitglied hat er im Mai 2022 den Posten als „1. Sportwart alpin“ zwar abgegeben – dem Verein geht er trotzdem nicht verloren. „Ich werde dabeibleiben“, verspricht Karsten.
„Die Aufgabe als Sportwart lässt sich im Grunde nur dann korrekt ausfüllen, wenn man selbst Kinder hat, die Rennen fahren“, sagt Karsten Scholz zur Erklärung. So war es ja schließlich auch bei ihm. Mit Sophia, Hannah, Carla – seinen drei Töchtern – und den anderen hoffnungsvollen Ski-Fahrern des Clubs fuhr er an den Wochenenden oft in die Alpen, um unter optimalen Bedingungen zu trainieren oder an Rennen teilzunehmen. „6.30 Uhr aufstehen, 45 Minuten joggen, 7 Uhr Frühstück, 8 Uhr auf den Berg – da hat keiner gemeckert“, erinnert sich Karsten amüsiert. Für ihn war es eine „supertolle Zeit“ mit seinen Töchtern, die er auf keinen Fall missen möchte. Auch wenn die Skitage in den Bergen für ihn weniger mit Skifahren zu tun hatten als damit, „Stangen in den Hang zu kloppen“ und für die Kinder da zu sein.
Schließlich hatte er genau solch eine supertolle Zeit als Kind selbst erleben dürfen. Sein Vater Dietmar (81), der sich ebenfalls 26 Jahre im Vorstand engagierte, davon zwölf Jahre als Vorsitzender den Verein führte, kam als Kind auf der Flucht aus Breslau in die Rhön. In Bischofsheim-Hasselbach fand die Familie nicht nur Schutz, sondern auch Gefallen am Skisport. Dietmar fuhr erst in einer Art Holzpantoffeln, später auf Holzski die Hügel runter. Als er dann auch noch seine spätere Frau Inge beim Skifahren am Kreuzberg kennenlernte, war klar, dass der Skisport die Familie immer intensiv begleiten würde. Karsten und seine zwei Brüder Stefan (Jahrgang 1964) und Jochen (Jahrgang 1969) waren kaum aus den Windeln raus, da standen sie schon auf den Brettern. Die Familie Scholz und Skifahren, das ist seither eine Einheit. „Mein Papa hat später immer mal gesagt, das ganze Geld, das er fürs Skifahren ausgegeben hat, das hätte auch für ein Haus gereicht – nur wäre das nicht so schön geworden wie die vielen Skitage in den Bergen“, erinnert sich Karsten amüsiert.
1974 trat Karsten Scholz in den Ski-Club ein; zeitgleich mit einer Generation von Skifahrern, die die kommenden Jahre prägen sollten: Kai Witzel, Gregor Pchalek, Lutz Obermayer, Alexander Woyth oder Sabine Kahl. Etwas später dann auch Olli Schneider oder Karstens Bruder Jochen. Die Wochenenden im Winter gehörten dem Ski-Club. Entweder auf der Hütte („Oh Mann, wir haben stundenlang Brennholz in den Keller geschleppt!“) oder beim Training und den Titelkämpfen. Die Hessenmeisterschaften fanden damals noch oft in der Rhön statt – nicht selten mit um die 100 Teilnehmern in den Schüler- und Jugendklassen. Es gab viel Skinachwuchs und noch mehr Schnee. Karsten selbst, so stellt er nüchtern fest, „landete nie ganz vorne“. Er sei eher der besonnene Typ, gehe nicht ganz ans Limit wie sein Bruder. „Ich hätte vielleicht mehr den Kopf ausschalten und mutiger sein müssen, um mehr Rennen zu gewinnen“, sagt Karsten. Als eine seiner besten Platzierungen erinnert er sich an einen 9. Platz bei einer Hessenmeisterschaft, die damals am Feuerberg ausgerichtet wurde. Karsten sieht sich mehr „als Schaffer und Macher“. In der ersten Reihe muss er nicht stehen. Der ganz große Erfolg – auch in seiner Lieblingsdisziplin Riesenslalom – blieb ihm verwehrt. Den Spaß am Sport hat das nie schmälern können.
Auch, weil er noch etwas anderes, viel Wichtigeres erleben durfte: Gemeinschaft. Bei Kinder- und Jugendfreizeiten, bei Zeltlagern, in den Bergen, am Simmelsberg. Zum Training ging es ins Stubaital oder nach Maria Pfarr/Wagrain. Der Firmenbus von Papa Dietmar steuerte an den Wochenenden oft Richtung Hintertux. „Es geht nur mit Gemeinschaft“, weiß Karsten. Und diese Erfahrung war für ihn der Antrieb, dieses Erleben weiterzugeben. „Ich wollte etwas von dem zurückgeben, was ich selbst erfahren durfte“, sagt Karsten über seine Zeit als Sportwart alpin, in der so erfolgreiche Skifahrer wie sein Neffe Robin Scholz oder Madeleine Remmert ihre Karriere starteten. Das „Zurückgeben“ hat Karsten auch immer buchstäblich verstanden. Als Elektromeister und selbständiger Geschäftsführer der Firma „Backes & Scholz“ zögert Karsten bis heute keinen Moment, wenn er an der Hütte etwas reparieren, ersetzen oder neu anschaffen kann. Dieser Einsatz und diese Großzügigkeit sind in Geld kaum aufzuwiegen.
Als wollte er es seinem Vater gleichtun, lernte Karsten seine Frau Cristina ebenfalls übers Skifahren kennen. Als Vereinslehrer am HSV-Stützpunkt betreute Karsten auch die drei Kinder von Cristina, die Mitglied in der SKG Gersfeld waren. „Die Kinder waren alle gleich alt, alle gut drauf, das hat gleich gepasst“, erinnert sich Karsten. 2015 haben Cristina und Karsten geheiratet. Heute leben sie in ihrem neu erbauten Haus in Poppenhausen, das so geschickt ausgerichtet ist, dass ihnen im Tagesverlauf kein Sonnenstrahl entgeht. Der Standort ist ideal, um zu Ausflügen aufzubrechen. Beispielsweise zu einer Tour mit dem Fahrrad über die Wasserkuppe und die Eube, die Karsten natürlich noch als Skihang kennt.
Später einmal, so können es sich Cristina und Karsten vorstellen, zieht es sie vielleicht in Cristinas alte Heimat an den Lago Maggiore. „Dort rund um den Jahreswechsel bei 20 Grad am Marktplatz eine Pizza zu genießen, ist auf alle Fälle erstrebenswerter als das halbe Jahr Schmuddelwetter bei uns“, sagt Karsten, der sich überdies darauf freuen darf, im Oktober 2022 Opa zu werden. Der Ski-Club wird deshalb den Platz in seinem Herzen nicht verlieren. „Ich werd‘ jetzt zwar nicht den Bürokram machen, aber so als Hüttenwart könnte ich mich schon noch mal sehen“, sagt Karsten und lacht.
Text, Fotos: Alexander Gies
Fotos: privat, Karsten Scholz
Do-it-Yourself-Skiservice
VeranstaltungenAm Mittwoch, 16.11.2022, trafen wir uns mit einigen Mitgliedern des SCR bei unserem Ski-Experten Michael Lippert im gleichnamigen Ski-Geschäft. Eine Do-it-Yourself-Einweisung in das Kantenschleifen und Skiwachsen stand auf der Tagesordnung. Zunächst erklärte uns Michael den Aufbau der Skier im Bereich der Kante und wies uns in die richtige und schonende Technik des Schleifens ein. Ausgehend vom Grobschliff bis hin zum Feinschliff empfahl er uns dabei hilfreiches Werkzeug. Anschließend ging Michael auf das richtige Skiwachsen ein. Dabei sollte dem Wachsen das Säubern des Belags mit speziellen Reinigern vorausgehen. Damit das neue Wachs tief in die Poren des Belags eindringen kann, ist die Methode des Heißwachsen mit dem Bügeleisen erste Wahl. Im Idealfall achtet man bei der Auswahl der Wachssorte sogar auf die anstehenden Schneebedingungen im Skigebiet und passt diesen eine Wachssorte für den prognostizierten Temperaturbereich an. Nach dem Auftragen des Wachses sollte dann das Abziehen des Überschusses mit einer scharfen Kunststoffkante und anschließend das Ausbürsten des Belags mit einer speziellen Bürste erfolgen. Zum Abschluss führte uns Michael noch seine professionellen Ski-Service-Geräte vor. Insbesondere die hochmoderne, automatisierte Maschine für den Kantenschliff beeindruckte uns sehr. Michael empfiehlt, dass die eigenen Ski etwa nach jeweils zwei bis drei Skitagen selbst geschliffen und gewachst werden sollten, dem aber auch ein professioneller Service nach etwa 10-12 Skitagen folgen sollte. Alle Teilnehmenden bedankten sich an dieser Stelle bei Michael Lippert für sein Engagement und seine aufschlussreichen Erläuterungen!
Plätzchenbacken im Bio Hof Gensler
VeranstaltungenPlätzchenbacken mit anschließendem Ausklang bei Pizza und Getränken
Wer: Kinder/Jugendliche des Skiclubs
Wo: Backstube vom Biohof Gensler, Hohensteg 5, 36163 Poppenhausen,
Wann: Sonntag, 20.11.22, 10 – 13 Uhr
Kostenbeitrag: 7 Euro für Kinder, 10 Euro für Erwachsene,
den Großteil der Kosten trägt der Skiclub
Anmeldung: dr-kintzi-schultheis@web.de oder WhatsApp 0179/9282023
Liebe Skifreunde, liebe Eltern, wer nicht mitbacken möchte ist herzlich eingeladen, zur gleichen Zeit eine Wanderung zur Enzianhütte zu unternehmen!
Ich freue mich sehr auf diesen Vormittag mit Euch!
Eure Anja
Kommt mit zum Bouldern – Teil 3
TermineLiebe Kids und Teenager,
nach unserem erfolgreichen Start am im September und Oktober steht nun der dritte Termin zum Bouldern an.
Info:
Außerdem müsst ihr die Einverständniserklärung für Minderjährige ausgefüllt mitbringen. Diese wurde zum Download mitgeschickt. Ihr findet sie auch auf der Homepage der Halle. Wer beim letzten Mal dabei war, benötigt keine neue Einverständniserklärung.
Was ist mitzubringen?
Ich freue mich auf einen tollen gemeinsamen Vormittag,
euer Mario
Die Frankenlandfahrt „war herrlich“
Wanderungen/Ausflüge„Das war herrlich. Alle waren richtig begeistert.“ Ewald Becker, der zusammen mit Manfred Günther seit ein paar Jahren die Frankenlandfahrt organisiert, freut sich sehr über den Erfolg des jüngsten Ausflugs, der am 8. Oktober von Petersberg in den bekannten Wein- und Tourismusort Volkach in Unterfranken führte.
Von den dortigen Mainschleife führte der Weg die Gruppe bei sonnigem Herbstwetter etwa sechs Kilometer bis nach Sommerach, wo sie in einer Heckenwirtschaft bei einem Glas Wein sogar die mitgebrachte Brotzeit verzehren durfte – reichlich Knacker und drei Laib Brot hatten sie dafür im Gepäck. Nach dieser Stärkung führte die Route über sechs Kilometer durch die Weinberge nach Nordheim. Hier genossen die Wanderer in einer Heckenwirtschaft bei fränkischer Kost und Wein den Nachmittag. Um 18.45 Uhr stiegen die Wanderer in den Bus und trafen um 20.15 Uhr wieder in der Heimat ein.
Leider, so beklagen Ewald und Manfred, lässt die Resonanz seitens der Mitglieder zu wünschen übrig. Beim Sommerfest hatten sie eifrig die Werbetrommel gerührt und insgesamt 36 Mitfahrer gewinnen können. Am Ende fuhren davon ganze 18 mit. Nicht alle, so bedauern die Organisatoren, hätten triftige Gründe für ihre Absage angeführt. Da Ewald und Manfred seit langem bei den Alten Herren des FV Horas engagiert sind, fanden sie in den Reihen ihrer Kameraden spontan weitere Mitfahrer, so dass die Gruppe schließlich immerhin 28 Mitfahrer umfasste, die einen schönen Tag erleben durften.
Gerne organisieren die beiden auch 2023 wieder eine Frankenlandfahrt, wollen das aber von der Resonanz und dem Interesse der Skiclub-Mitglieder abhängig machen. Ewald hat schon eine Idee: die Weinhütte oberhalb von Karlstadt, wo sie schon einmal waren und dabei so herrlich mit Zerrwanst-Musik begleitet wurden. 30 Anmeldungen sollten es dafür schon sein – gerne auch von Jüngeren, denn die fehlten schon sehr. Interessenten melden sich bei Ewald Becker, Telefon (0661) 52806, und Manfred Günther, Telefon (0661) 53189.
Text: Ewald Becker, Alexander Gies
Fotos: Stefan Obermayer
Skibasar am Sonntag, 6. November, im Propsteihaus
VeranstaltungenDie größte Auswahl und die beste Beratung: Das ist der Skibasar des Skiclubs, der in diesem Jahr am Sonntag, 6. November, im Propsteihaus in Petersberg stattfindet. Die An nahme der Artikel ist von 10 bis 12.30 Uhr. Der Verkauf läuft von 13 bis 15 Uhr. Wie immer wird gebeten, nur gut
erhaltene Ski, Skibekleidung und Skischuhe abzugeben. In diesem Jahr wurden auch zahlreiche Schulen und Kindergärten über den Basar informiert und dazu eingeladen.
Kommt mit zum Bouldern – Teil 2
Termine, VeranstaltungenLiebe Kids und Teenager,
nach unserem erfolgreichen Start am 25.9. steht nun der zweite Termin zum Bouldern an.
Info:
Außerdem müsst ihr die Einverständniserklärung für Minderjährige ausgefüllt mitbringen. Diese wurde zum Download mitgeschickt. Ihr findet sie auch auf der Homepage der Halle. Wer beim letzten Mal dabei war, benötigt keine neue Einverständniserklärung.
Was ist mitzubringen?
Ich freue mich auf einen tollen gemeinsamen Vormittag,
euer Mario
Neues Angebot für die Kids und Teenager des Skiclubs!
Termine, VeranstaltungenLiebe Kids und Teenager,
seid ihr fit für die kommende Skisaison? Wollt ihr eure Ausdauer, Kraft und andere Skills für das Skifahren trainieren und dabei automatisch gemeinsam viel Spaß haben? Dann haben wir etwas für euch.
Gemeinsam mit mir, Mario, eurem neuen Jugendwart, gehen wir im kommenden Herbst an mehreren Terminen zum Bouldern. Wir haben mit der Boulderhalle „Block Barock“ in Fulda eine kleine Kooperation gestartet, bei der ihr zu einem günstigen Preis (3 € pro Kind, die Mehrkosten trägt der Skiclub) in einem coolen Umfeld das Klettern und die damit o.g. Fähigkeiten und Fertigkeiten üben und trainieren könnt. Infos zur Halle findet ihr unter: block-barock.de
Pro Termin können maximal 20 Kinder/ Jugendliche im Alter zwischen 7 und 16 Jahren teilnehmen.
Der erste Termin ist am Sonntag, 25.9.22, von 10 bis 13 Uhr.
Die Anmeldung erfolgt per Mail: jugendwart@scr-fulda.de
Bitte vollständigen Namen und Geburtsdatum angeben.
Außerdem müsst ihr die Einverständniserklärung für Minderjährige ausgefüllt mitbringen. Diese wurde zum Download mitgeschickt. Ihr findet sie auch auf der Homepage der Halle.
Was ist mitzubringen?
Ich freue mich auf einen tollen gemeinsamen Vormittag,
euer Mario
Infoflyer downloaden
Einverständniserklärung für Minderjährige downloaden
Folgetermine bitte vormerken: 15.10. / 12.11. jeweils von 10-13 Uhr / 9.12. von 15-17 Uhr.
Für die Folgetermine könnt ihr euch immer nach dem jeweils durchgeführten Termin anmelden. Infos dazu folgen per Newsletter und Instagram.
Kids-MTB-Wochenende am 09.07.2022
Radtouren, VeranstaltungenUnser Lehrwart Stefan Wingenfeld organisiert zusammen mit seiner besseren Hälfte „Kerstin“ auch in diesem Jahr ein Kids-MTB und Schwimm-Ausflug.
Nach dem Treffen am Samstag den 09.07.2022 um 10 Uhr am Parkplatz unserer Ski-Hütte, geht es mit dem Fahrrad nach Bischofsheim.
In Bischofsheim angekommen, geht es dann in den neuen Bike-Park, danach stürzen sich die Teilnehmer auf die Rutsche im Schwimmbad.
Gut ausgepowert und gestärkt durch ein Mittagessen im Schwimmbad, können die Teilnehmer dann wieder gegen 18 Uhr am SCR Parkplatz abgeholt werden.
Wichtig zu wissen:
Mitzubringen sind:
Anmeldung und Infos bitte direkt an Stefan und CC Brigitte
Bitte gebt mir bei der Anmeldung noch das Alter, Namen des Kindes und Eure Tel. Nr. mit an.
Ach, fast vergessen:
Die Teilnahme ist für Vereinsmitglieder kostenlos!
Also, meldet Euch an!
Kerstin und Stefan freuen sich auf Euch
E-Mail: stefan.wingenfeld@web.de
Tel. 0151 40223791
Die Skihütte ist für alle da!
AllgemeinVereinsheim am Simmelsberg steht ab Januar Samstag/Sonntag wieder allen Mitgliedern für einen Spontanbesuch offen
Am Wochenende in die Rhön fahren und sich mal eben auf der Skihütte verabreden? Gute Idee mit wenig Chancen. Denn bislang war die Hütte oft für private Feiern reserviert und faktisch besetzt. Irgendwie war es peinlich, in die Privatfeier zu platzen und zu sagen: Ich hätte gern ein Bier! Das soll sich ändern: Ab Januar kann die Hütte an Samstagen und Sonntagen nicht mehr reserviert werden. Das ist nur noch freitags möglich. Das bedeutet: Am Wochenende gehört die Hütte wieder allen. Das wird ein Spaß!
Nach der Wanderung über Simmelsberg, die Hohe Hölle und den Himmeldunkberg ein Bier trinken, Freunde und Vereinskameraden treffen, während die Kinder Ball spielen oder in der Schlucht nach dem Abenteuer suchen. Was früher das Geheimnis der Skihütte war, ist in den vergangenen Jahren leider ein bisschen unter die Räder gekommen: Die Hütte als Ort der Vereinsgemeinschaft.
Mehr und mehr hatte es sich eingebürgert, dass einzelne Familien die Hütte für sich reservieren, manchmal am Wochenende, aber auch während der Woche, um diese wie eine Ferienwohnung nur für sich zu nutzen. Andere reservierten ein Wochenende, um mit Freunden ihren Geburtstag am Samstagabend zu feiern, und am Sonntagmorgen war die Hütte wieder verschlossen. Diese exklusive Nutzung war so aber nie beabsichtigt. Die Skihütte ist seit mehr als 65 Jahren ein Ort der Gemeinschaft für alle Mitglieder und Freunde. Jeder soll an den Wochenenden auf die Hütte kommen können, ohne vor verschlossenen Türen zu stehen oder sich ausgeschlossen zu fühlen.
Der Vorstand möchte erreichen, dass die Hütte wieder wie früher von mehreren Mitgliedern/Familien/Gästen gleichzeitig genutzt werden kann.
Deshalb gelten ab 2023 folgende Nutzungsregeln:
* bei schlechtem Wetter kann der Dienst auch früher beendet werden!
* der Hüttendienst kann auch auf andere SCR-Mitglieder tageweise übertragen werden.
Der Ski-Club will unsere Hütte am Simmelsberg wieder zu einem Jugend-/Ski-Heim bzw. Vereinshaus machen, in dem sich möglichst viele SCR-Mitglieder und Freunde des Vereins willkommen fühlen und Gemeinschaft erleben können.
Wir wünschen uns, dass Ihr dieses Ansinnen teilt, und freuen uns, Euch auf der Ski-Hütte zu treffen, so wie es unser neues Ehrenmitglied Karsten Scholz formuliert hat: „Es ist schön, dass hier so viel Leben ist – pflegt die Hütte, hegt sie, nutzt sie, sie gehört uns allen.“
Euer SCR-Vorstand
Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Karsten Scholz
Allgemein, PersonalWelche Pläne Karsten Scholz hat, der nach 26 Jahren den Posten als 1. Sportwart alpin abgegeben hat
Wieschen, Käuling, Fischzucht. Karsten Scholz kennt sie alle. Die Skiabfahrten am Kreuzberg in der Rhön fuhr der heute 54-Jährige als Kind ungezählte Male herunter. Seit er mit drei Jahren zum ersten Mal auf Skiern stand, ist er dem Sport treu geblieben – und dem Ski-Club „Rhön“ Fulda. Nach 26 Jahren als Vorstandsmitglied hat er im Mai 2022 den Posten als „1. Sportwart alpin“ zwar abgegeben – dem Verein geht er trotzdem nicht verloren. „Ich werde dabeibleiben“, verspricht Karsten.
„Die Aufgabe als Sportwart lässt sich im Grunde nur dann korrekt ausfüllen, wenn man selbst Kinder hat, die Rennen fahren“, sagt Karsten Scholz zur Erklärung. So war es ja schließlich auch bei ihm. Mit Sophia, Hannah, Carla – seinen drei Töchtern – und den anderen hoffnungsvollen Ski-Fahrern des Clubs fuhr er an den Wochenenden oft in die Alpen, um unter optimalen Bedingungen zu trainieren oder an Rennen teilzunehmen. „6.30 Uhr aufstehen, 45 Minuten joggen, 7 Uhr Frühstück, 8 Uhr auf den Berg – da hat keiner gemeckert“, erinnert sich Karsten amüsiert. Für ihn war es eine „supertolle Zeit“ mit seinen Töchtern, die er auf keinen Fall missen möchte. Auch wenn die Skitage in den Bergen für ihn weniger mit Skifahren zu tun hatten als damit, „Stangen in den Hang zu kloppen“ und für die Kinder da zu sein.
Schließlich hatte er genau solch eine supertolle Zeit als Kind selbst erleben dürfen. Sein Vater Dietmar (81), der sich ebenfalls 26 Jahre im Vorstand engagierte, davon zwölf Jahre als Vorsitzender den Verein führte, kam als Kind auf der Flucht aus Breslau in die Rhön. In Bischofsheim-Hasselbach fand die Familie nicht nur Schutz, sondern auch Gefallen am Skisport. Dietmar fuhr erst in einer Art Holzpantoffeln, später auf Holzski die Hügel runter. Als er dann auch noch seine spätere Frau Inge beim Skifahren am Kreuzberg kennenlernte, war klar, dass der Skisport die Familie immer intensiv begleiten würde. Karsten und seine zwei Brüder Stefan (Jahrgang 1964) und Jochen (Jahrgang 1969) waren kaum aus den Windeln raus, da standen sie schon auf den Brettern. Die Familie Scholz und Skifahren, das ist seither eine Einheit. „Mein Papa hat später immer mal gesagt, das ganze Geld, das er fürs Skifahren ausgegeben hat, das hätte auch für ein Haus gereicht – nur wäre das nicht so schön geworden wie die vielen Skitage in den Bergen“, erinnert sich Karsten amüsiert.
1974 trat Karsten Scholz in den Ski-Club ein; zeitgleich mit einer Generation von Skifahrern, die die kommenden Jahre prägen sollten: Kai Witzel, Gregor Pchalek, Lutz Obermayer, Alexander Woyth oder Sabine Kahl. Etwas später dann auch Olli Schneider oder Karstens Bruder Jochen. Die Wochenenden im Winter gehörten dem Ski-Club. Entweder auf der Hütte („Oh Mann, wir haben stundenlang Brennholz in den Keller geschleppt!“) oder beim Training und den Titelkämpfen. Die Hessenmeisterschaften fanden damals noch oft in der Rhön statt – nicht selten mit um die 100 Teilnehmern in den Schüler- und Jugendklassen. Es gab viel Skinachwuchs und noch mehr Schnee. Karsten selbst, so stellt er nüchtern fest, „landete nie ganz vorne“. Er sei eher der besonnene Typ, gehe nicht ganz ans Limit wie sein Bruder. „Ich hätte vielleicht mehr den Kopf ausschalten und mutiger sein müssen, um mehr Rennen zu gewinnen“, sagt Karsten. Als eine seiner besten Platzierungen erinnert er sich an einen 9. Platz bei einer Hessenmeisterschaft, die damals am Feuerberg ausgerichtet wurde. Karsten sieht sich mehr „als Schaffer und Macher“. In der ersten Reihe muss er nicht stehen. Der ganz große Erfolg – auch in seiner Lieblingsdisziplin Riesenslalom – blieb ihm verwehrt. Den Spaß am Sport hat das nie schmälern können.
Auch, weil er noch etwas anderes, viel Wichtigeres erleben durfte: Gemeinschaft. Bei Kinder- und Jugendfreizeiten, bei Zeltlagern, in den Bergen, am Simmelsberg. Zum Training ging es ins Stubaital oder nach Maria Pfarr/Wagrain. Der Firmenbus von Papa Dietmar steuerte an den Wochenenden oft Richtung Hintertux. „Es geht nur mit Gemeinschaft“, weiß Karsten. Und diese Erfahrung war für ihn der Antrieb, dieses Erleben weiterzugeben. „Ich wollte etwas von dem zurückgeben, was ich selbst erfahren durfte“, sagt Karsten über seine Zeit als Sportwart alpin, in der so erfolgreiche Skifahrer wie sein Neffe Robin Scholz oder Madeleine Remmert ihre Karriere starteten. Das „Zurückgeben“ hat Karsten auch immer buchstäblich verstanden. Als Elektromeister und selbständiger Geschäftsführer der Firma „Backes & Scholz“ zögert Karsten bis heute keinen Moment, wenn er an der Hütte etwas reparieren, ersetzen oder neu anschaffen kann. Dieser Einsatz und diese Großzügigkeit sind in Geld kaum aufzuwiegen.
Als wollte er es seinem Vater gleichtun, lernte Karsten seine Frau Cristina ebenfalls übers Skifahren kennen. Als Vereinslehrer am HSV-Stützpunkt betreute Karsten auch die drei Kinder von Cristina, die Mitglied in der SKG Gersfeld waren. „Die Kinder waren alle gleich alt, alle gut drauf, das hat gleich gepasst“, erinnert sich Karsten. 2015 haben Cristina und Karsten geheiratet. Heute leben sie in ihrem neu erbauten Haus in Poppenhausen, das so geschickt ausgerichtet ist, dass ihnen im Tagesverlauf kein Sonnenstrahl entgeht. Der Standort ist ideal, um zu Ausflügen aufzubrechen. Beispielsweise zu einer Tour mit dem Fahrrad über die Wasserkuppe und die Eube, die Karsten natürlich noch als Skihang kennt.
Später einmal, so können es sich Cristina und Karsten vorstellen, zieht es sie vielleicht in Cristinas alte Heimat an den Lago Maggiore. „Dort rund um den Jahreswechsel bei 20 Grad am Marktplatz eine Pizza zu genießen, ist auf alle Fälle erstrebenswerter als das halbe Jahr Schmuddelwetter bei uns“, sagt Karsten, der sich überdies darauf freuen darf, im Oktober 2022 Opa zu werden. Der Ski-Club wird deshalb den Platz in seinem Herzen nicht verlieren. „Ich werd‘ jetzt zwar nicht den Bürokram machen, aber so als Hüttenwart könnte ich mich schon noch mal sehen“, sagt Karsten und lacht.
Text, Fotos: Alexander Gies
Fotos: privat, Karsten Scholz